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Mein Weg nach China

Eine Reise in ein Land, in dem ich die Sprache nicht verstehe, die Schrift nicht lesen kann, die gesellschaftlichen Regeln nicht kenne, ungeschickt mit dem Eßstäbchen hantiere... China ist für mich fremd, nicht nur anders, sondern unbekannt. Ich habe keine wirklichen Bilder parat, es gibt keine Brücke als Verbindung, Auge in Auge gegenüber findet eine Begegnung statt.


Wie orientiere ich mich? Meine bekannten Strategien funktionieren nicht wie gewohnt. Ein Stadtplan hilft mir nicht viel, weil ich die Straßenschilder nicht lesen kann, mein Orientierungssinn reicht nicht aus für eine Millionenstadt wie Shanghai, schon beim Überqueren breiter Straßen fühle ich mich hilflos unsicher trotz grüner Ampeln....Wie umgehen damit, Wie sich orientieren?

 

Im September 2009 fand die Reise statt.
So Vieles war gleichzeitig eindrücklich, so viel Verschiedentliches parallel, daß ich mich fühlte, wie bei einem Sprung ins tosende Wasser, selbst die ordnende Frage nach dem Fremden ging dabei unter.

 

Mit großen Augen einfach nur sitzen und beobachten, herumlaufen und der Nase nachgehen, eigene Orientierungsmöglichkeiten ausprobieren. So komme ich zu meinen Zeichnungen: einfach hineinschauen und mitnehmen. Es sind kurze Augenblicke: Ein Baum inmitten von Gerüstbaumaterialien, Hande, die bei der Teeprobe schnell und geschickt den Tee in die kleinen Tasschen bringen, ein Busch im Nebel - Als ob ich mir einen Bissen von einem gefüllten Teller nehme und ihn in Ruhe abseits des Getriebes durchkaue und kennenlerne.

 

Mit meinen Chinaerfahrungen im Leib - nach der Reise - experimentiere ich mit einer Vielzahl von Blicken und Herangehensweisen: Ein Echo meiner Erlebnisse; das, was das Fremde in mir angeregt hat.